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Gérard Depardieu

Geboren am 27.12.1948 in Châteauroux, Indre

Frankreichs "Ein-Mann-Nouvelle-Vague" wird von seinen Landsleuten wie der von ihm verkörperte Obelix (in "Asterix & Obelix gegen Caesar" und "Mission Kleopatra") kultisch verehrt und ist ein Schauspieler von ungeheurer Produktivität und geradezu extremer Wandlungsfähigkeit. Seit seinem Durchbruch in "Die Ausgebufften" (1973) drehte der 1948 geborene Gérard Depardieu sowohl künstlerisch ambitionierte Filme wie Truffauts Klassiker "Die letzte Métro" als auch Kassenschlager, Außenseiterproduktionen und seit 1998 auch TV-Filme. Die äußere Erscheinung des liebevoll "Klotz" genannten Mimen steht im reizvollen Kontrast zu seiner sanften Stimme, das Hünenhafte korrespondiert mit einer flinken Beweglichkeit. Depardieu kann alles spielen und wirkte als Proletarier, Bauer, Bergarbeiter, Soldat, Gauner oder Streuner ebenso glaubhaft wie als Priester, Bildhauer, Kommissar, Offizier oder Kellner in New York. Er entwickelte bei erstaunlicher physischer Ähnlichkeit ohne große Maske historische Figuren wie Columbus, Danton, Rodin oder den Barock-Koch "Vatel" ebenso wie er sich Bühnenfiguren wie "Cyrano de Bergerac" (eine seiner Glanzrollen) aneignete. Depardieu ist im historischen, dramatischen und komödiantischen Fach gleichermaßen zu Hause. Die Farcen mit Partner Pierre Richard ("Die Flüchtigen") oder auch den absurd komischen reaktionären Rugby-Trainer in dem französischen Komödienhit "Ein Mann sieht Rosa" bewältigte er ebenso glaubhaft wie die zahlreichen Liebhaberrollen ("Die Frau nebenan", "Zu schön für dich!"). Mit "Ruby & Quentin" ergänzte er die Reihe seiner gegensätzlichen Partner in Gaunerkomödien um Jean Reno. In "Nathalie" erlag Depardieu den Reizen einer jungen Prostituierten (Emmanuelle Béart), die von seiner Ehefrau (Fanny Ardant) beauftragt wurde, seine Treue zu testen. Als Obdachloser namens Boudu in der gleichnamigen Komödie von und mit Gérard Jugnot nistet er sich bei einem Galeristenehepaar ein und nimmt alles in Anspruch - vom Wohnraum über den Inhalt des Kühlschrankes bis hin zur Gattin (Catherine Frot). In "Wie sehr liebst du mich?" (2005) erkauft sich ein Lottogewinner eine Prostituierte (Monica Bellucci) für ein gemeinsames Leben, doch ihr Zuhälter (ein genialer Gérard Depardieu) möchte plötzlich auch mitkassieren. Einen singenden Depardieu, der als Chansonsänger Alain für die reifere Generation durchs Land fährt und sich dann kurzerhand in eine bedeutend jüngere Immobilienmaklerin verliebt, erlebt man in "Chanson d'Amour". Seine Filmpartnerin ist Cécile De France, die 2003 und 2006 den César erhielt. Depardieu, der auch für das Theater arbeitet, veröffentlichte 1988 eine viel beachtete Sammlung von Briefen ("Gestohlene Briefe"), in denen er sich mit Kollegen und Freunden auseinandersetzte. Der trinkfeste Weinbauer, der in Cannes Nick Nolte beim Wetttrinken schlug, ist seit 1997 mit der Schauspielerin Carole Bouquet ("Zu schön für Dich!") liiert.

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